Gedanken zur Lebenserwartung

von Hamstern im Allgemeinen

und Zuchtcampbells im Besonderen

 

Allgemein heißt es, dass Hamster eine Lebenserwartung von

etwa 18 bis 30 Monaten im Durchschnitt haben. 

Seit längerem konnte ich sowohl bei meinen eigenen

Campbells wie auch bei anderen Hamsterarten in verschiedenen Facebookgruppen beobachten, dass die Tiere eher früher als später 

sterben, augenscheinlich geht die Lebenserwartung also eher zurück.

Das deckt sich auch mit den Aussagen meiner Tierärztin

in Bezug auf andere Kleintiere.

 

In letzter Zeit habe ich jetzt oft lesen müssen, dass Zuchtcampbells

häufiger krank sind und noch früher versterben als andere Arten.

Dazu möchte ich ein paar Gedanken äußern: 

 

Durch die Gruppenhaltung ist die Stichprobe, die man als Liebhaber

betrachtet, meist größer als die der anderen Arten. Während

man einen Goldhamster in ungefähr zwei Jahren hält, betrachtet

man beispielsweise sechs Campbells. Ist dieser Goldhamster

Zeit seines Lebens gesund und verstirbt mit 26 Monaten,

hat man 100% gesunde Goldhamster in zwei Jahren.

Sind in der gleichen Zeit in der Campbellgruppe zwei Tiere krank und versterben zB an Tumoren, so hat man im gleichen

Beobachtungszeitraum ein Drittel kranker Zuchtcampbells.

Eigentlich muss man also Lebenserwartung und Gesundheit der Tiere

in Relation zur betrachteten Anzahl stellen, bevor man eine

genauere Aussage dazu treffen kann.

 

Um einen anderen Vergleich zu bemühen: 

Ich habe als Züchter mehr Todesfälle als Liebhaber. 

Rein zahlenmäßig stimmt das natürlich, wenn ich als Züchter

beispielsweise in drei Jahren 80 Tiere beherberge und davon

innerhalb von 2,5 Jahren 40 Tiere altersbedingt versterben, dann

sind es natürlich von der Anzahl her mehr tote Tiere als bei

einem Liebhaber, der im gleichen Zeitraum 10 Tiere hält und bei

dem in dieser Zeit 5 Tiere sterben.

Setzt man die  Zahl allerdings ins Verhältnis mit den gehaltenen

Tieren, sterben sowohl bei mir als auch bei dem Halter 50%

der Tiere und somit relativ gesehen der gleiche Anteil gemessen

an der Zahl der insgesamt gehaltenen Tiere.

 

Schaut man sich jetzt in verschiedenen Gruppen um und betrachtet

nicht nur eine Art beziehungsweise nur die eigenen Tiere,

bemerkt man, dass auch Notfalltiere aller Arten und Zuchttiere

anderer Hamsterarten von frühem Tod und Krankheiten betroffen

sind, dass es aber umgekehrt auch Hamster jeglicher Art und

Herkunft gibt, die lange leben und gesund bleiben. Letzen Endes

ist die Lebenserwartung und die Gesundheit also ein Thema,

das man nicht nur isoliert auf den Zuchtcampbell betrachten sollte,

sondern artübergreifend auf die gesamte Hamsterszene

beobachten muss.  

 

Ganz deutlich möchte ich auch noch sagen, dass grundsätzlich

jedes Tier krank werden kann. Ganz egal ob Zuchttier oder

Notfalltier, gegen bakteriellen oder viralen Infektionen genau

wie vor Tumoren ist kein Tier und auch kein Halter immun.

Wir alle werden krank. Dennoch ist es natürlich wichtig,

Erkrankungen eurer Zuchttiere (egal welcher Art wohlgemerkt)

an den Züchter weiterzugeben, sodass dieser Rückschlüsse

und Konsequenzen für seine Linien ziehen kann,

falls es notwendig sein sollte.

 

 

 

Ich danke Vanessa, das sie es geschafft hat, meine Gedanken in diesen

Text zu verfassen, was mir bisher nicht gelungen war.